Alle reden über Kinect. Aber die meisten, die darüber sprechen, konnten es (wenn überhaupt mal) nur kurz auf Messen ausprobieren. Ich hatte die letzten 2 Monate Zeit, Kinect ausführlich zu testen. Ich bekam (als einer von wenigen) Kinect Ende August zu mir nach Hause geliefert. In diesem Post werde ich euch meine Erfahrungen, mit dieser unglaublichen Technologie, näher bringen. Leider kann ich erst jetzt darüber berichten, da ich bis zu diesem Tag (durch ein NDA) zur Verschwiegenheit verpflichtet wurde (und, soweit ich weiß, zu einigen Dingen auch noch bin).
Eins vorweg: Alles, was ich hier schreibe, entspricht meiner persönlichen Meinung! Ich werde/wurde nicht von Microsoft angewiesen, nur bestimmte (oder nur die Besten) Dinge zu berichten. Ich würde mich also freuen, wenn ich keine emails oder LIVE Nachrichten bekomme, die mich beschuldigen 'Werbung' zu machen. Danke.
Ganz unten gibt es einen Link mit Fotos zu Kinect.
Zunächst einmal: Funktioniert das wirklich?!
Ja. Es funktioniert hervorragend! Es ist sogar so, dass es (fast) Verzögerungfrei funktioniert. Die Verzögerung (wenn es denn mal eine bei einem Spiel gibt) ist übrigens nur minimal und beträgt maximal die Zeit, die man benötigen würde, um einen Knopf auf einem Controller zu drücken. Glaubt mir, ich habe es ausprobiert. Die drei Spiele (Kinect Sports, Kinect Adventures und Kinect Joyride), die ich ausführlich testen durfte, funktionieren einwandfrei. Es gab nur hier und da mal eine merkwürdige Bewegung meines Avatars, weil mein Hund vor mir stand. Aber das lässt sich ja leicht beheben: Hund raus.
Ehrlich, Leute: Glaubt bitte nicht alles, was so ein daher gelaufener "Experte" euch über die "ach so enorme Verzögerung beim Spielen" erzählen will! Es funktioniert und das sehr gut. Probiert es selbst aus.
Neben den Spielen (die mit Kinect sehr gut funktionieren) gibt es auch noch andere, sehr coole, Features. Über diese werde ich nach dem Absatz berichten.
Meine Xbox kann mich erkennen. Das System heißt "Facial Recognition" und auch das funktioniert (nach dem Einrichten bei verschiedenen Lichtverhältnissen z.B. morgens, mittags und abends) sehr gut. Ich bin mittlerweile sogar dazu übergegangen, mich nur noch auf diese Weise bei Xbox LIVE anzumelden. Das Ganze funktioniert so: Man stellt sich in das Gebiet, in dem man zum Spielen steht ("Facial Recognition" funktioniert, so wie viele Spiele auch, ebenfalls im sitzen), winkt zu seinem Fernseher und anschließend scannt Kinect euer Gesicht und schon meldet sich der Account, mit ihr es eingerichtet habt automatisch an. Sehr simpel und ziemlich cool.
Im Kinect Hub kann ich (vollkommen Controller frei) meine Freunde und Erfolge verwalten, den Avatar Editor, Zune und "Video-Kinect" aufrufen. Meinen Avatar kann ich auch mit der Hilfe von Kinect neu einkleiden, verändern etc. und selbstverständlich kann ich auch Video-Kinect und Zune mit Kinect komplett bedienen. Und es ist durchaus spaßig, seine Video-Bibliothek mit "bloßen Händen" zu durchwühlen.
Nun etwas mehr zu den Spielen: Ich weiß nicht, was ich über die Spiele schreiben darf, da ich immer noch (teilweise) unter dem NDA stehe. Deswegen werde ich hier etwas vage schreiben müssen und es ggf. später ergänzen, wenn ich das geklärt habe.
Kinect Joyride war das erste Spiel, das ich ausprobieren konnte. Die Steuerung ist sehr präzise und es macht (mir persönlich) viel Spaß, dem kleinen Bruder zu zeigen, wie meine Rücklichter aussehen. Als kurzweiliges Rennspiel ist es durchaus geeignet. Jedoch ist es nicht das perfekte Spiel, um das unglaublich Potenzial von Kinect zu zeigen, denn man bewegt schließlich nur die Arme. Die Steuerung funktioniert dabei wirklich simpel und ist für jeden leicht zu erlernen.
Kinect Sports war das zweite Spiel. Es gibt die Kategorien Fußball, Speerwerfen, Weitsprung, Hürdenlauf, Tischtennis, Volleyball, 100m Lauf und Bowling (ich hoffe, dass ich keine vergessen habe). Allesamt mehr oder weniger spaßig und anstrengend. Fußball war meiner Meinung nach am schwächsten (wenn auch immer noch ganz lustig) und Weitsprung war am anstrengendsten und am spaßigsten. Auch hier (in jedem Spielmodus) funktioniert die Steuerung sehr gut und flüssig (vor allem Verzögerungfrei bzw. fast Verzögerungfrei), obwohl ich sie im Menü als etwas 'schwammig' empfand. Das ist aber nicht die Schuld von der Sensor-Bar.
Kinect Sports ist schon eher geeignet, um die Fähigkeiten von Kinect zu demonstrieren, weil dort volles Motion-Capturing vorkommt und euer Avatar von Kopf bis Fuß jede Bewegung nach macht.
Kinect Adventures ist eine Minispiel Sammlung, die euch auf kleinere "Abenteuer" schickt und euch vor Herausforderungen Stellt (wie zum Beispiel das Abdichten von Löchern in einem Glaskasten unter Wasser - Mag jetzt nicht sehr spannend klingen, aber es wird mit der Zeit relativ schwierig. Und spaßig ist es, gerade zu zweit, von Anfang an.) Bei Kinect Adventures gibt viele verschiedene Aktivitäten und die meisten sind ziemlich anstrengend (außer die Wildwasserfahrt). Zur Steuerung:
(Kleine Vorab-Anmerkung)
Oh mein Gott! Was ich da im Internet so alles gelesen habe...
Beispiele? "Och. So ein zeitverzögerter Mist! Da muss man alle eingaben ja eh 5 mal wiederholen, bevor es erkannt wird...", oder: "[...] Fakt ist, dass die meisten Benutzer von starken Verzögerungen berichten [...]".
(Ende der Vorab-Anmerkung)
Bitte lasst euch nichts Falsches erzählen! Alle, die bisher etwas Negatives "berichtet" haben, konnten es nur ca. 2 Minuten (oder so) auf Messen ausprobieren. Und das an einem Ort, an dem etliche Leute hinter dem Spieler herum wuseln. Der wirkliche Fakt ist, dass es tatsächlich gut und auch hier (Kinect Adventures) beinahe Verzögerungfrei funktioniert. Und alles wurde sofort beim ersten Mal erkannt. Also ich bitte euch noch einmal: Glaubt bitte nur Dinge, die auch wahr sind!
(Und ich habe zwei Monate lang intensiv in meinem dunklen Kämmerlein gespielt... apropos dunkel: Mit Kinect kann man auch in fast völliger Dunkelheit spielen. "Facial Recognition" ist damit aber dann nicht möglich, da die RGB Kamera ein gewisses Maß an Beleuchtung benötigt, um euch zu erkennen.)
Das Gerät selber:
Zu dem Gerät kann ich eigentlich nur das sagen, was bereits bekannt ist. Die Leiste hat drei Kameras, ist Schwarz glänzend (und passt damit ganz hervorragend vor meinen Fernseher. Meine Xbox weicht aber leider ein wenig ab... der Nachteil, wenn man eine "Halo: Reach Xbox 360 S" besitzt.) und hat eine grün bzw. rot leuchtende Statusanzeige. Außerdem besitzt Kinect einen kleinen Motor, mit dem die Leiste sich automatisch so anpassen kann, dass sie den Spieler (oder die Spieler) optimal erkennen kann. Dieser kleine Motor ist es auch, warum die "Originale Xbox 360" einen Adapter verwenden muss, um zusätzlichen Strom aus der Steckdose zu ziehen. Die USB Anschlüsse liefern einfach nicht genug Energie. Der Adapter für die Steckdose ist aber (gerade im Vergleich mit dem Ziegelstein von Netzteil der Xbox 360) sehr klein.
Falls noch irgendwelche speziellen Fragen zu dem Gerät selbst existieren: Stellt eine Frage per Kommentar oder sendet mir eine email an: tidusspear[AT]yahoo[DOT]com (bitte die korrekten Zeichen an den richtigen Stellen einsetzen - Anti Spam System)
Eine kleine Sache noch zum Schluss (es ist noch nicht das Ende dieses Posts): Die Kameras leisten eine bessere Arbeit, als man bei der (auf vielen Websites thematisierten) Auflösung denken sollte. Zumindest die RGB Kamera liefert z.B. in Video-Kinect ein anständiges Bild. Bei den anderen beiden Linsen kann ich nichts über die Bildqualität sagen, aber es funktioniert ja... also nehme ich mal an, dass sie ein ähnlich gutes Bild erzeugen.
Doch sollte ich ehrlich sein. Natürlich gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Zwei von denen sind besonders störend. Erstens scheint Kinect nicht wirklich vollständig zu sein (immerhin fehlen viele der Features, welche auf der E3 angekündigt wurden und die deutsche Sprachunterstützung fehlt noch komplett) und zweitens ist die Spiele-Auswahl mehr als nur ein bisschen "casual". Genauer genommen gibt es nicht ein einziges Core-Game. Und das, obwohl Kinect durchaus Potenzial für so etwas hat.
Doch das ändert nichts am-
-Fazit: Kinect funktioniert hervorragend, macht Spaß und sieht gut aus. Es macht Spaß, damit zu spielen, sich anzumelden und in seiner Zune Bibliothek zu "wühlen". Ich sage: Controller freies Entertainment wird (wenn die Entwickler gute, innovative Spiele machen) die Videospielindustrie revolutionieren.
Ach und: Das hier ist entschiedener Mist - Es stimmt nicht!
Noch was: Ich werde in Zukunft versuchen wieder zu posten. Ich weiß, dass man mich wahrscheinlich schon wieder aufgegeben hat (was ich verstehen könnte), aber ich will mal sehen was noch so kommt. Ihr seht ja, dass ich durchaus längere Posts verfassen kann. (Hey, 1282 Wörter... das ist doch gar nicht so schlecht, oder?) :)
Falls ihr es also tatsächlich bis hierher geschafft habt: Hier nun die versprochenen Bilder von Kinect. Ich hoffe wirklich, dass ich einen ausführlichen Bericht verfasst habe. Falls noch irgendwelche Fragen, Anregungen oder Gedanken zu diesem Post existieren, dann schreibt doch bitte einen Kommentar oder sendet mir eine email (Adresse ist weiter oben). Danke fürs Durchlesen und ich hoffe wir sehen uns auf LIVE.
PS. Jetzt sind es übrigens schon 1354 Wörter. :)
2 Kommentare:
klingt interessant! werde mir aber kinect erst kaufen, sobald mehr spiele erschienen sind und weniger gezahlt werden muss! ^^
Ich denke, dass es die €150 wert ist. Gerade auch deswegen, weil man a) ein Spiel dazu bekommt und b) weil man (wie z.B. bei Move) keinen zweiten, dritten oder vierten Controller kaufen muss. Es ist sozusagen alles schon dabei. So kann man auch wirklich jederzeit zu zweit (oder so) spielen^^.
Kommentar veröffentlichen